Die gute Nachricht des Tages: Die Lust der Deutschen an der Familiengründung ist ungebrochen hoch. Beruflicher Ehrgeiz und Karriereziele treten dagegen in den Hintergrund. Darauf weisen mehrere aktuelle Erhebungen hin, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung heute berichtet. „Zwar werden die Deutschen tendenziell immer später Eltern, doch führt das nicht dazu, dass sie generell auf eine eigene Familie verzichten. Das Statistische Bundesamt hat in einem aktuellen Aufsatz Mikrozensus-Zahlen ausgewertet und festgestellt, dass die wenigsten Frauen zum Zeitpunkt ihres 40. Geburtstags kinderlos sind.“ Eine kürzlich veröffentlichte repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kantar Emnid unter 3.200 Deutschen ergänzt dieses Ergebnis auf erfreuliche Weise: „Ein heiles Familienleben zu führen ist demnach – zusammen mit der Gesundheit – das mit Abstand wichtigste Lebensziel. 43 Prozent der Befragten nannten die Familie an erster Stelle. Wohlstand und beruflicher Erfolg sind nur für eine kleine Minderheit das Wichtigste.“
Weitere Studien zeigen, dass das Modell der Einverdienerehe weiter an Bedeutung verliere. Moderne Mütter gingen arbeiten, behielten aber die Rolle der idealen Mutter bei. Hinzu kommt: Männer würden sich neben dem Beruf auch verstärkt familiär engagieren wollen. Dazu passt, dass das vor mehr als zwei Jahren eingeführte Elterngeld Plus bei Müttern und Vätern offenbar gut ankommt. Laut einer Studie nutzen es durchschnittlich 28 Prozent der anspruchsberechtigten Eltern in Deutschland. Vor allem viele Väter hätten angegeben, dadurch mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können. Den entsprechenden Bericht beschloss am Mittwoch die Bundesregierung. Bundesfamilienministerin Katarina Barley (SPD) sprach von einer "Erfolgsgeschichte". Aufhorchen lässt heute auch eine Stimme in der katholischen Kirche in Deutschland. Dort zeichnet sich eine vorsichtige Öffnung für die Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften ab. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode regt als erster katholischer Bischof des Landes eine Diskussion über die Segnung dieser Paare an. "Man kann zum Beispiel über eine Segnung nachdenken – die nicht zu verwechseln ist mit einer Trauung", sagte er in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch): "Wir müssen in der Kirche ausführlicher darüber diskutieren. Schweigen und Tabuisieren führt nicht weiter und verunsichert." (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai)
Presseschau des Tages // 11.1.2018
Donnerstag 11. Januar, 2018
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