Das BAföG verliert nach einer Studie weiter an Bedeutung bei der Finanzierung eines Studiums: Rund 320.000 Studierende erhalten derzeit die staatliche Förderung; das sind rund 30.000 weniger als 2005, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh hervorgeht. Der Anteil der BAföG-Empfänger liege aktuell bei elf Prozent; 2005 waren es noch 17 Prozent. Etwa ein Prozent nutze ein Deutschlandstipendium oder einen Studienkredit sowie Stipendien eines Begabtenförderungswerkes. Die Gesamtzahl der Studierenden in Deutschland sei dagegen seit 2005 um rund eine Million gestiegen.
Laut Studie benötigen Studierende monatlich etwa 900 Euro, um ihre Ausbildung zu finanzieren. Der größte Anteil dieses Geldes komme von den Eltern oder gehe auf einen Nebenjob zurück. Die vom Bund bereitgestellten Unterstützungsangebote für Studierende während der Corona-Pandemie würden nur bedingt angenommen, heißt es. Rund 135.000 Anträge von Studierenden seien bisher von Juni bis September dieses Jahres bewilligt worden. Das Budget von 100 Millionen Euro sei aber lange noch nicht ausgeschöpft.
Der Experte für Studienfinanzierung beim CHE, Ulrich Müller, erklärte: "Studierende setzen selbst in Zeiten der Pandemie lieber auf Eigeninitiative und den familiären Notgroschen." Bestehende Einzelangebote und staatliche Notfall-Reaktionen erreichten den Großteil der Studierenden nicht mehr.
Die Zahl der Studierenden in Deutschland lag dem Statistischen Bundesamt zufolge im Wintersemester 2019/2020 bei rund 2,9 Millionen und damit auf Rekordniveau. (Familienbund der Katholiken/KNA)