Rita Süssmuth (83), CDU-Politikerin und langjährige Bundestagspräsidentin, ist eine Verfechterin von Paritätsgesetzen. Vor der für diesen Donnerstag erwarteten Verhandlung des Verfassungsgerichts Brandenburg über ein solches Gesetz für das Bundesland sagte die frühere Bundestagspräsidentin, damit wäre ein großer Schritt getan. Sie äußerte sich in der neuen Folge des Podcasts "Woran glaubst du?", die ab dem heutigen Mittwoch auf der Plattform "Audio Now" abrufbar ist. In Thüringen kippte das Landesverfassungsgericht eine solche Regelung, bei der auf den Kandidatenlisten der Parteien gleichermaßen Männer und Frauen stehen. Süssmuth betonte, das Paritätsgesetz sei eine konsequente Folge der Gleichberechtigung. Sie verglich das Gesetz mit der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland 1919. Die ehemalige Bundesfamilienministerin betonte, in ihrer Familie habe sie sehr viel Unterstützung für ihre politische Karriere erhalten. "Ich hätte diesen Weg nicht gehen können ohne einen Mann, ohne einen Vater, die das ermöglicht haben", so Süssmuth. Sie habe dafür Abstriche beim Familienleben machen müssen, räumte sie zugleich ein. Das sei nicht ohne Konflikte gegangen. In der Politik habe sie jedoch gelernt, mit Enttäuschungen umzugehen, sagte Süssmuth. Vom Begriff des Scheiterns halte sie dabei aber nichts. "Wir erleben Widerstände, auch Rückfälle, aber da halten wir doch nicht still", sagte Süssmuth. In dem Podcast sprechen der Politikjournalist und ehemalige Leiter des Meinungsressorts bei der "Süddeutschen Zeitung", Heribert Prantl, und die Berliner Journalistin Kerstin Humberg mit Prominenten über Visionen und Werte. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)
Presseschau des Tages // 19.8.2020
Mittwoch 19. August, 2020
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