Die Zahl der unter Erschöpfung leidenden Mütter bleibt nach Einschätzung der Katholischen Arbeitsgemeinschaft Müttergenesung (KAG) hoch. In den Einrichtungen der KAG nahmen 2018 bundesweit 13.500 Mütter mit 17.800 Kindern an dreiwöchigen Erholungskuren teil, wie die Arbeitsgemeinschaft am Dienstag in Freiburg mitteilte. Dies sei im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Anstieg, so KAG-Geschäftsführerin Margot Jäger. Die Kuren könnten helfen, die körperliche wie die seelische Gesundheit zu stärken. Der KAG sind bundesweit 21 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen für Mütter/Väter und Kinder sowie 400 Beratungsstellen angeschlossen. Der Verband ist damit der größte Anbieter unter dem Dach des Müttergenesungswerks, in dem auch der evangelische Fachverband für Frauengesundheit, die Arbeiterwohlfahrt, der Paritätische Wohlfahrtsverband sowie das Deutsche Rote Kreuz vertreten sind.
Als "Markstein" für die Seelsorge haben die Deutsche Bischofskonferenz und der katholische Jugenddachverband BDKJ das Schreiben von Papst Franziskus an Jugendliche in aller Welt bezeichnet. Es gelte "Einseitigkeiten wie 'konservativ' oder 'progressiv'" zu überwinden und stattdessen die Freude an der Botschaft Jesu zu teilen, erklärten der Bischofskonferenz-Vorsitzende Kardinal Reinhard Marx und der BDKJ-Vorsitzende Thomas Andonie am Dienstag in Bonn. In seinem am selben Tag veröffentlichten Schreiben "Christus vivit" (Christus lebt) mahnt Franziskus die Kirche, "Fragen der Jugendlichen in all ihrer Neuheit zuzulassen und die in ihnen liegende Provokation zu begreifen". Der Papst veröffentlichte sein 60-seitiges Dokument im Nachgang zu einer dreiwöchigen Bischofssynode, die vergangenen Oktober zum Thema Jugend in Rom tagte. Die Kirche müsse "demütig zugeben, dass sich einige Dinge ändern müssen", schreibt Franziskus. Er verlangt den Mut, "anders zu sein, andere Träume zu zeigen, die die Welt nicht geben kann", insbesondere im Kampf für Gerechtigkeit und Gemeinwohl sowie Zuwendung zu den Armen. "Bitten wir den Herrn, er möge die Kirche von denen befreien, die die Kirche alt machen, sie auf die Vergangenheit festnageln, bremsen und unbeweglich machen wollen", so der Papst wörtlich. Zugleich wandte er sich gegen Anpassung an den Zeitgeist. Neben sozialer Not, Jugendarbeitslosigkeit und Herausforderungen der Digitalisierung und der Migration geht Franziskus auch auf den katholischen Missbrauchsskandal ein. Dabei dankte er erneut den Opfern, die "den Mut haben, das Schlimme, das sie erlitten haben, öffentlich anzuklagen". Die Krise könne für die Kirche mit Hilfe der jungen Menschen "eine Chance für eine Reform von epochaler Tragweite sein". Dies sei auch die Haltung der Jugend- und Berufungspastoral in Deutschland, so Kardinal Marx und der BDKJ-Vorsitzende Andonie. Der Papst wünsche sich "eine neue Jugendlichkeit der Kirche". Diese sei dann jung, wenn sie sich von jungen Menschen hinterfragen und provozieren lasse. In dieser Weise sei Kirche auch gerufen, "den berechtigten Ansprüchen von Frauen nach Gerechtigkeit und Gleichheit wirklich Aufmerksamkeit zu schenken". (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)